Tino Geiss

In Tino Geiss' Werk interessiert ihn das Motiv des Innenraums inhaltlich und formal. Meist als Wohn- oder Arbeitsräume konstruiert, wirken Geiss' Räume belebt und doch menschenleer. Die unsichtbare menschliche Präsenz wird nur durch ihre Spuren angedeutet: verschobene Stühle, Tische, Papierstapel, eine weiße Leinwand. Die Räume sind Archive eines kulturellen Gedächtnisses, nicht nur von berühmten Persönlichkeiten wie Goethe, Eames oder Nobel, sondern auch Bibliotheken oder Orte konzentrierten kulturellen Wissens. Die Bilder sind überwiegend in Schwarz-Weiß gehalten, die sparsam und selektiv eingesetzte Farbe verweist nur auf das in den Raum einfallende Licht. In seiner "Stripe"-Serie geht Tino Geiss noch einen Schritt weiter, indem er einzelne Streifen farbigen Papierklebebandes verwendet, um sie in das Medium der Malerei zu übersetzen.