Brigitte Martins Bilder zeichnen sich in erster Linie durch ihre Lebendigkeit und Spannung aus. In den Räumen, die sie schafft trifft Gegenständlichkeit auf Abstraktion und der Einsatz von Schrift als Bildelement erzeugt beim Betrachter das Bedürfnis, diese Kompositionen zu entschlüsseln. Starke Farbkontraste definieren die Räume, das Mobiliar ist häufig nur durch Linien skizziert und der schnelle Pinselstrich sorgt für eine geballte Dynamik. In Verbindung mit den Worten oder Satzfragmenten entstehen Bilder, die Assoziationen zu Graffiti oder Street Art erzeugen. Man sucht nach Sinnzusammenhängen, die jedoch nicht beabsichtigt sind. Vielmehr wird beim Betrachten durch das Zusammenfügen der Sequenzen aus englischen Gedichten, Ausschnitten aus Prosatexten oder Slang ein Geflecht gebildet, das an Slam-Poetry denken lässt und das durch die Verknüpfung mit dem Bildaufbau expressive Szenerien und Geschichten entwickelt.